Folgeabschätzung des Thünen-Instituts greift zu kurz!

Vechta, 04. Mai 2021: Das AEF sieht in den Borchert-Empfehlungen für die Landwirte grundsätzlich eine tragfähige und langfristige Perspektive für die Zukunft der Nutztierhaltung in Deutschland. Bei vollständiger Umsetzung dieses Gerüsts kann der fortlaufende Strukturwandel in der Tierhaltung und die damit einhergehende Gefahr, dass die Produktion ins Ausland verlagert wird, verträglich gestaltet werden.

Nun liegt es an den politischen Vertretern, die notwendigen, internen Beratungen soweit voranzutreiben und sich vor allem auf ein Finanzierungsmodell zu einigen, so dass die Borchert-Empfehlungen noch während dieser Legislaturperiode umgesetzt werden können. Um höhere Haltungsstandards verlässlich finanziert zu bekommen, benötigen die Tierhalter zwingend eine langfristige und damit verlässliche vertragliche Absicherung mit dem Staat.

Sven Guericke, neu gewählter Vorsitzender des Agrar- und Ernährungsforums Oldenburger Münsterland (kurz: AEF) äußert sich jedoch besorgt, dass sich der Bundesrat auf Grundlage der Ausschussempfehlungen am 07.05.21 auf eine Verschärfung der TA-Luft einigen könnte.

Sollte die Länderkammer diesen Beschluss fassen, würde den von den Borchert-Arbeitsgruppen erarbeiteten Vorschlägen zur Verbesserung des Tierwohls in der Nutztierhaltung in großen Teilen die Basis entzogen. Zum Beispiel würden Empfehlungen zu Außenklima-Anreizen oder Offenställe mit Auslauf für Nutztiere künftig nicht mehr umsetzbar sein.

„Die Anstrengungen alle Akteure, die sich für mehr Tierwohl einsetzen, werden auf diese Weise untergraben“, so die Befürchtung Guerickes. Er mahnt außerdem an, nicht allein die Folgewirkungen des Borchert-Konzeptes für die Urproduktion zu bewerten, sondern auch die Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette in den Blick zu nehmen.

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